Diversity Management in IT Teams

Diversity Management in IT Teams

Warum Diversität für die IT-Branche wichtig ist

Wissen Sie, wer aller für Sie arbeitet, ohne sich zu verstellen? Akzeptieren Sie den Status Quo all Ihrer Mitarbeitenden? Diversity Management in IT Teams, das in der Unternehmenskultur verankert ist, bietet einen Rahmen, in dem jede mitarbeitende Person so sein kann, wie sie ist. Organisationen, die so agieren, liefern nicht nur wichtige Stimmen gegen populistische Tendenzen. Sie können auch finanziell profitieren.

Vor allem die IT-Branche ist auf Kreativität und Innovation angewiesen. Umso mehr Sinn macht es, ein Umfeld zu schaffen, in dem unterschiedliche Talente ihre Rollen uneingeschränkt wahrnehmen und so zum Erfolg des Unternehmens beitragen können. Der Schlüssel liegt darin, Vielfalt durch die Unternehmenskultur zu schätzen und zu fördern. Diversifizierte Teams in Bezug auf Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und sexuelle Orientierung sind kreativer, innovativer und oft auch effizienter.

Diverse Teams sind produktiver und erfolgreicher

Eine Studie von McKinsey & Company ergab, dass Unternehmen im obersten Quartil der Geschlechtervielfalt mit einer um 15 % höheren Wahrscheinlichkeit finanzielle Renditen über ihrem jeweiligen nationalen Branchendurchschnitt erzielen. Das bestätigen auch aktuelle Forschungsergebnisse zur Unternehmenssolvabilität und Diversifikation. Unternehmen mit dem höchsten Männeranteil geraten häufiger in finanzielle Schwierigkeiten als andere Unternehmen.

Auch anderweitig findet man immer wieder Hinweise darauf, dass der wirtschaftliche Erfolg digitaler Projekte von der aktiven Beteiligung von Frauen abhängt. Das Beratungsunternehmen Gartner verlangt dementsprechend von IT-Managern, sich mit den Themen Diversity und Inklusion in der digitalen Transformation zu beschäftigen. Der Druck ist allerdings nicht nur politisch: Auch der Fachkräftemangel und der demografische Wandel haben Unternehmen gezwungen, sich neuen Arbeitnehmertypen zu öffnen, denn: Der klassische junge, männliche IT-Nerd kann und wird in Zukunft den Geschäftserfolg nicht mehr sichern.

Wichtige Bestandteile diverser Teams

Diversity Management macht IT-Teams erfolgreich

Alter

Gerade IT-Unternehmen sollten auf den richtigen Altersmix in der Belegschaft achten. Ältere Mitarbeitende verfügen über wichtige Erfahrungen und Kompetenzen, die nur in einer langfristigen Karriere erworben werden können und ergänzen so die Kompetenzen der jüngeren Generation. IT-Unternehmen sollten ältere Menschen dabei unterstützen, sich aktiv weiterzuentwickeln und eine gute Work-Life-Balance zu erreichen. Lebenslanges Lernen, kontinuierliche Weiterbildung, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie ein Arbeitsplatz, an dem sich jede mitarbeitende Person wohl und effizient bei der Arbeit fühlt, spielen eine wichtige Rolle.

Geschlecht

Das Geschlecht bestimmt in der Regel die Zuweisung von Ressourcen, Aufgaben oder Verantwortlichkeiten in einer Organisation – manchmal mehr als nur Fähigkeiten oder Fachwissen. Die Geschlechteridentitäten sind sehr vielfältig, darunter männliche, weibliche und trans* Menschen. Um Diskriminierung zu vermeiden und gleiche Chancen für alle zu schaffen, sollten Arbeitgeber daher nicht nur neue Rollenmodelle unterstützen, sondern auch das geschlechtsspezifische Lohngefälle berücksichtigen und verstärkte Karrieremöglichkeiten für benachteiligte Geschlechter schaffen.

Herkunft

In vielen IT-Unternehmen hört man die Beschwerde, dass Bewerbende aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland nicht gut in den Betrieb passen. Statt das als Problem zu betrachten, sollten Arbeitgebende das aber vielmehr als Chance auffassen. Mit unterschiedlichen Berufs- und Ausbildungswegen bringen gerade diese Kandidaten neues, innovatives Wissen ins Unternehmen. Sprachbarrieren lassen sich zudem leicht über eine gemeinsame „lingua franca“ lösen – oder man bezahlt neuen Mitarbeitenden einen Deutschkurs.

Sexuelle Orientierung

Viele Organisationen behandeln die sexuelle Orientierung und Identität ihrer Mitarbeitenden als Privatangelegenheiten. Doch ob beim kleinen Plausch im Café oder bei einer Firmenfeier: Meistens sind die Normen heterosexueller Partnerschaften selbstverständlich. Personalverantwortliche sollten ein offenes Arbeitsumfeld ohne Vorurteile schaffen, in dem jede Person ihre Talente und Fähigkeiten einsetzen kann und eine Unternehmenskultur herrscht, in der niemand seine sexuelle Identität oder sexuelle Orientierung verteidigen muss.

Körperliche und geistige Fähigkeiten

Mitarbeitende mit körperlichen oder geistigen Behinderungen können mehr als viele denken. Diversity Management kann Ihrem Unternehmen helfen, das in den Workflow zu integrieren und das Potenzial aller Mitarbeitenden besser zu nutzen. Ermöglichen Sie allen Mitarbeitenden, den Arbeitsplatz barrierefrei zu erreichen. Geben Sie klare Informationen zur Barrierefreiheit und stellen Sie eine Kontaktperson zur Verfügung, die sich zu Fragen der Inklusion und Barrierefreiheit erkundigen kann.

Soziale Herkunft

Statistiken zeigen, dass die soziale Herkunft immer noch einen großen Einfluss auf die Bildungs- und Arbeitsmarktchancen hat. Dies führt dazu, dass viele Menschen keine Jobs finden, die ihren Talenten und Fähigkeiten entsprechen. Wenn Organisationen auch die soziale Herkunft zum Thema ihres Diversity Managements machen und hier ihren Horizont erweitern, können sie dieses Potenzial nutzen. Gerade Menschen, die sozialen Fortschritt erlebt haben, können besonders stark und anpassungsfähig sein.

Religiöser Glaube

In Organisationen arbeiten Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen. Da unsere Lebens- und Arbeitswelt immer vielfältiger wird, hat diese Dimension im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Respektieren Sie die religiösen Überzeugungen und die Weltanschauung der Mitarbeitenden und behandeln Sie sie mit Dankbarkeit. Verstehen und berücksichtigen Sie die Feste verschiedener Religionen, zum Beispiel bei der Erstellung von Dienstplänen.

Tipps für das Diversity Management in IT Teams

Der Aufbau von diversen Teams ist kein einfacher Prozess, aber es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um es einfacher zu machen.

  1. Belohnen Sie Manager*innen für die Einstellung verschiedener Kandidaten! Gemischte Teams bringen Ihnen Erfolg auf allen Ebenen. Mitarbeitende, die unterschiedlich arbeiten, lernen voneinander und geben sich gegenseitig neue Ideen.
  2. Schaffen Sie durch die Förderung flexibler Arbeitszeiten ein integratives Arbeitsumfeld. Lassen Sie Ihre Arbeitnehmenden selbst bestimmen, wann sie ihre Arbeit beginnen und beenden und wie viele Tage sie in der Woche arbeiten möchten. Dies hat den Vorteil, dass es Menschen mit anderen Verpflichtungen wie Kindern oder pflegebedürftigen älteren Verwandten ermöglicht, ein Gleichgewicht zwischen diesen Verpflichtungen und ihrer Erwerbstätigkeit zu finden.
  3. Regeln Sie den Elternurlaub neu! Leben Sie ein positiv besetztes Vaterbild vor und gewähren Sie sowohl Müttern als auch Vätern Zeit mit ihrem Nachwuchs.
  4. Fördern Sie einen Dialog unter Kollegen über ihre Kulturen und Unterschiede: Interkultureller Dialog schlägt eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen. Es geht nicht darum, eine harmonische Lösung für alle Probleme zu finden, sondern darum, verschiedene Perspektiven zu schätzen und zu verstehen.
  5. Setzen Sie geschlechtsneutrale Formulierungen und Strukturen ein. Das führt zu weniger stereotypen Gedanken und erhöht das Verständnis und den Respekt für alle Geschlechter, vor allem in nicht-traditionellen Berufen wie dem MINT-Bereich.
  6. Achten Sie darauf, jeder teilnehmenden Person eine Stimme im Meeting zu geben. Ermutigen Sie stille Teammitglieder, insbesondere Minderheiten, dazu, ihre Meinung zu teilen. Auf diese Weise entdecken Sie Ideen, die Sie übersehen hätten.
  7. Setzen Sie auf individuelles Coaching und Mentoring. Das hilft neuen Kollegen, sich besser in ihren Arbeitsplatz zu integrieren. Setzen Sie auch ein Diversity-Team ein, das entsprechende Probleme im Unternehmen verfolgt und lösen kann.

Fazit: Diversity Management in IT Teams ein entscheidender Erfolgsfaktor

Gerade für mittelständische Unternehmen ist Diversity Management eines der wichtigsten Werkzeuge im Kampf gegen den Fachkräftemangel und um neue, kreative Lösungen zu entwickeln.

Um eine vielfältige Kultur in Technologieunternehmen erfolgreich zu etablieren und damit erfolgreich zu sein, müssen Eigenverantwortung und Arbeitgeberverantwortung nachhaltig und empathisch nebeneinander bestehen. Ohne eine offenere Haltung gegenüber Frauen, ausländischen Arbeitnehmenden oder Senioren und Behinderten wird das Problem des Fachkräftemangels nicht gelöst.

Zudem ist gerade die Softwareentwicklung ein hochkreativer Prozess, der von verschiedenen Teammitgliedern aus unterschiedlichen Perspektiven neue Impulse bekommen kann. Aus diesem Grund spielt Diversity Management eine Schlüsselrolle für den anhaltenden Erfolg der IT-Branche.

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